Seit einem halben Jahrhundert treffen sich die Judoka der Partnerstädte regelmäßig zum sportlichen und freundschaftlichen Miteinander.
Nachdem zu Beginn der Städtepartnerschaft nur alle zwei Jahre Treffen stattfand, finden jetzt seit mehr als 30 Jahren jährliche Rendezvous statt. Zu diesem Jubiläumstreffen reiste eine Delegation von 23 Roannern an, um mit der Judo Abteilung des PSV Reutlingen das Wochenende zu verbringen. Nach einem entspannten Abend am Himmelfahrtstag in der Unterkunft am Listhof, hatte die Stadt Reutlingen für den Freitagvormittag zum Frühstück geladen. Roanner, sowie Reutlinger aktive und ehemalige Judoka wurden im großen Sahl im Rathaus von Fr. Walz mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet begrüßt. Gestärkt wurden die Delegation von Verwaltungsbürgermeister Robert Hahn begrüßt. Hr. Hahn stellte die Partnerschaft zwischen den beiden Judo Clubs als einmalig in Reutlingen dar und zog mit einer Hochrechnung der Entfernungskilometer Bilanz. „Diese Freundschaft gleicht einer eineinhalbfachen Weltumrundung“. Insbesondere erwähnte Hr. Hahn die Anwesenheit von drei Pionieren der ersten Partnerschaftsstunden, Alain Cariteau, Uwe Gröning und Gustav Röhm. Im Namen der Stadt Reutlingen überreichte Hr. Hahn den Herren, die so beständig über 50 Jahren den Vereinen und der Partnerschaft die Treue hielten, einen Holzschnittdruck als Erinnerung.
Der Abteilungsleiter der Judo Abteilung des PSV Reutlingen betonte in seiner Ansprache, was für eine Leistung und Aufgrabe es ist, über 5 Jahrzehnte eine Partnerschaft über Ländergrenzen hinweg in Schwung zu halten. Entscheidend sei es, ausreichend Teamgeist und ehrenamtliches Engagement in den Sportvereinen über Generationen hinweg zu generieren.
Mit vielen positiven Wünschen für das zukünftige Bestehen der Partnerschaft wurde der offizielle Empfang der Stadt Reutlingen beendet und der deutsch-französische Tross machte sich auf zu einem kurzen Stadtbummel.
Nach einer Stärkung zu Mittag ging es für die Judoka nach Unterhausen, um ihre Fähigkeiten bei einer nicht artverwandten Sportart unter Beweis zu stellen. Mit Klein- und Großkaliber durfte die Treffsicherheit im Unterhausener Schützenverein unter Beweis gestellt werden. Es stellte sich heraus, dass auch die robusten und anpackenden Judoka eine ruhige Hand haben können. Nach etwas Eingewöhnungszeit wurden recht ansehnliche Ringzahlen erzielt.
Am Abend waren die französischen Gäste und Ehemaligen zum Essen in die jüngst wieder eröffnete Gaststätte Alteburg eingeladen. Durch das Ehepaar Seywald wurde der fast 50-köpfigen Festgesellschaft ein reichhaltiges und hervorragendes Buffet kredenzt, das keine Wünsche offen ließ. Mit Musik und Gesang klang der Abend gemütlich aus.
Der Samstag führte die Sportfreunde endlich auf die Judo Matte. Gunther Bischof, Träger des 8. Dans, war so freundlich für alle sportlich Ambitionierten, ein technisch ausgefeiltes Training durchzuführen, das einige Raffinessen bereithielt und die Herzen jedes Judoka höher schlagen ließ. Abgerundet wurde das Training durch einen kleinen Vergleichskampf zwischen den beiden partnerschaftlich verbündeten Ländern.
Hungrig vom Sport, wurden die Gäste zum Mittagessen auf Familien verteilen, um sich dann am späten Nachmittag wieder bei der Nebelhöhle zu treffen.
Dort wartete auf die deutsch-französische Delegation eine Spezialführung durch eine der älteste Schauhöhle der Schwäbischen Alb. Sie startete mit dem Abstieg über einen Seiteneingang in die 8°C kalte Höhle. Angereichert mit Wissen über die Entdeckung der Nebelhöhle und die Entstehung von Tropfsteinen, erfreute sich die Jubiläumsgesellschaft nach der sehr ansprechenden Führung wieder den wärmenden Sonnenstrahlen des lauen Samstagabends.
Abgerundet wurde der letzte Tag für die Besucher mit einem traditionellen Grillabend. Mit netten Gesprächen, viel Gelächter und rauen Stimmen vom Gesang am Lagerfeuer lichteten sich die Reihen nach und nach, bis letztendlich nur noch der harte Kern die Glut des Feuers bis in die Morgenstunden fixierte.
Mit viel Lob für das gelungene Jubiläumswochenende wurden die Gäste des Judo Club Roanne am Sonntagvormittag herzlich und mit den besten Wünschen von den Judoka des PSV Reutlingen auf die Heimreise verabschiedet.
Die Planungen für den Gegenbesuch im kommenden Jahr sind bereits angelaufen und die Vorfreude auf ein Wiedersehen wird bis zum nächsten Treffen erhalten bleiben.